Dienstag, 25. Dezember 2012

Ⓡⓔⓐⓓ Lauren Oliver - "Pandemonium"

Quelle
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Die angepasste Lena von früher gibt es nicht mehr. Das Mädchen, das glaubte, was man ihm sagte, und sich gegen die Liebe heilen lassen wollte. Dieses alte Ich hat Lena zurückgelassen auf der anderen Seite des Zauns, über den sie mit Alex geflohen ist. Hier, in der Wildnis, schließt sie sich dem Widerstand an. Ein Auftrag führt sie erneut in die Stadt. Und tief in ihrem Innern gibt sie die Hoffnung nicht auf, dass Alex doch noch am Leben ist. Sie muss ihn finden. Denn in ihrem Herzen lodert immer noch die Liebe.
(© Carlsen Verlag)

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Nach dem atemraubenden Ende von Delirium fängt Pandemonium erst etwas zögerlich an. Lena ist gebrochen und dem Tode nahe, nachdem sie aus Portland geflohen ist, und kann sich erst langsam wieder aufpäppeln mit der Hilfe der anderen in der Wildernis lebenden Menschen, die frei leben wollen, ohne die Unterdrückung und der Vorstellung Liebe sei eine Krankheit. Doch sie hat mit der Flucht alles verloren, was ihr etwas bedeutet hat. So hat sie es sich nicht vorgestellt. Es zeichnet sich schnell das Bild einer neuen Lena ab, abgeschottet, hart und vom Hunger in der Wildnis gezeichnet. Nur langsam kann sie sich an ihren neuen Alltag gewöhnen.

Flash Forward
Lena ist nun in NYC und arbeitet für die Rebellen, wobei sie genau gegen die Leute arbeitet, die gegen alles, was ihr wichtig ist, stehen, so auch der junge (und natürlich gut aussehende) Julian. Durch widrige Umstände werden beide gefangen genommen und müssen nun zusammen kämpfen um wieder lebend rauszukommen.

Soweit zum groben Geschehen, ohne dass ich euch irgendwie spoilere. Während es im ersten Band primär um Lena und ihre Veränderung ging, zeigt sich in Pandemonium eher ein Bild von der wachsenden Rebellion gegen das bestehende System, und wie Lena in gewissen Maßen auch zwischen die Fronten gerät. Klar kann man nun die Welt einteilen in Schwarz und Weiß, in Gut und Böse. Doch wenn beide Seiten mit den gleichen Mitteln kämpfen, fällt es schwer hundertprozentig dahinter zu stehen. (Lena erinnert mich ein wenig an Katniss Everdeen hier, die ja auch gegen die Art und Weise der Rebellen war) So ist Lena halt hin und her gerissen zwischen den Idealen und Träumen, mit denen sie damals geflohen ist und der Hoffnung, die sie auch für die Rebellion hat. Am Ende steht sie für ihre Überzeugungen ein und lässt die Rebellion einfach Rebellion sein.
So sehr ich sie auch für ihren Mut bewundere, so sehr kann ich auch nachvollziehen, dass die Rebellen mit unfairen und politisch inkorrekten Mitteln kämpfen müssen um zu erreichen, was sie wollen. Die Frage ob damit mit dem Tode des Einzelnen, die Rettung Vieler zu rechtfertigen sind, lasse ich mal offen.

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"I wonder if this is how people always get close: They heal each other's wounds, they repair the broken skin." (S. 300)

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Das Buch ist spannend wie sein Vorgänger, glaubwürdig geschrieben, mit der gewissen Prise "Zum nachdenken anregend". Und nach einem gewaltigen Cliffhanger/Überraschungsmoment am Ende fiebere ich dem letzten Band Requiem entgegen und hoffe, dass der Pandemonium vielleicht auch noch übertrumpfen kann.



Verlag: Carlsen Verlag
Originaltitel: Pandemonium
Übersetzung: Katharina Diestelmeier 
Gebundene Ausgabe, 352 Seiten  
Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren 
ISBN  978-3-551-58284-3

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