Freitag, 12. Oktober 2012

Ⓡⓔⓐⓓ "Shades of Grey – Geheimes Verlangen" von E L James

 Um die Shades of Grey-Trilogie von E L James gab es in den letzten Monaten einen großen Hype und ich bin neugierig geworden, weil mir die Bücher von mehreren Freundinnen empfohlen worden sind. Da musste ich mich einfach selbst überzeugen. Hier folgt meine Rezension zum ersten Band Shades of Grey – Geheimes Verlangen.

  
Originaltitel: Fifty Shades of Grey
Erscheinungsdatum: Juli 2012
Seiten: 608 Seiten
Design: Klappenbroschur
Verlag: Goldmann
ISBN: 978-3-442-47895-8
  
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“You beguile me, Christian. Completely overwhelm me. I feel like Icarus flying too close to the sun.”
 (S. 288, Anastasia)

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Sie ist 21, Literaturstudentin und in der Liebe nicht allzu erfahren. Doch dann lernt Ana Steele den reichen und ebenso unverschämt selbstbewussten wie attraktiven Unternehmer Christian Grey bei einem Interview für ihre Uni-Zeitung kennen. Und möchte ihn eigentlich schnellstmöglich wieder vergessen, denn die Begegnung mit ihm hat sie zutiefst verwirrt. So sehr sie sich aber darum bemüht: Sie kommt von ihm nicht los. Christian führt Ana ein in eine dunkle, gefährliche Welt der Liebe – in eine Welt, vor der sie zurückschreckt und die sie doch mit unwiderstehlicher Kraft anzieht…

Zur Leseprobe

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Am besten könnte man Shades of Grey – Geheimes Verlangen als Twilight für erwachsene Frauen bezeichnen nur ohne Vampire und mit mehr Sex. Während des Lesens sind mir schon erschreckend viele Parallelen zu der Twililight-Reihe aufgefallen, erst nachdem ich die ersten beiden Bücher beendet hatte, habe ich erfahren, dass Fifty Shades of Grey tatsächlich zunächst 2009 als Fanfiction zu Twilight unter dem Namen The Master of the Universe geschrieben worden ist. Somit spricht E L James wohl eher ältere Twilight Fans an, die auf der Suche nach etwas rasanteren Szenen sind.

Anastasia Steele ist jung, unschuldig, studiert englische Literatur und ist im Bezug auf das männliche Geschlecht noch sehr unerfahren, kein Mann konnte sie bisher beeindrucken, bis sie Christian trifft. Christian Grey auf der anderen Seite ist äußerst attraktiv, besitzt ein großes Unternehmen, ist Multimillionär und sexuell äußerst erfahren, um es mal gelinde auszudrücken. Seit Ana Christian für die Zeitung ihrer Universität interviewt hat, kann sie ihn nicht vergessen und auch er kann sich ihr nicht entziehen, obwohl er versucht sich von ihr fern zu halten, behauptet gefährlich und nicht gut für sie zu sein. Doch auch wenn Christian reich ist, von einer liebevollen Adoptivfamilie aufgezogen wurde, äußerst besitzergreifend und kontrollsüchtig ist, entpuppt er sich nicht als Vampir, sondern als "Dom". Wenngleich Christians Welt sie zunächst abschreckt, fühlt sich Ana auf unerklärliche Weise von ihm, seinem Luxus und sexuellen Neigungen angezogen.

Shades of Grey – Geheimes Verlangen ist eigentlich ein schöner Liebesroman, wenn auch nicht sonderlich innovativ. Eine junge, eher unscheinbare Frau erregt das Interesse eines äußerst attraktiven und reichen Mannes, der aufgrund seiner tragischen Vergangenheit Probleme hat eine tiefere Beziehung zu einer Frau einzugehen, und versucht mit ihrer Liebe seine geschundene Seele zu heilen. Das erinnert doch sehr an Liebesromane a la Susan Elizabeth Phillips, nur dass in Shades of Grey die Sexszenen etwas prominenter und exotischer sind.

Der Roman ist kein literarisches Meisterwerk. Die Sprache ist einfach gehalten, aber es gibt viele Dialoge und James‘ Stil ist sehr humorvoll. Das führt dazu, dass sich das Buch flüssig und schnell lesen lässt und gut unterhält. Vor allem die Gespräche und E-Mails zwischen Ana und Christian fand ich sehr amüsant. Die Protagonisten stechen leider nicht wirklich heraus, die Figur des naiven, unerfahrenen Mädchens/Frau und des reichen, attraktiven, aber doch irgendwie gestörten Mannes kann man leider viel zu oft finden. Jedoch kann der Leser Anas Gefühle gegenüber Christian sehr gut nachempfinden, man ist ständig zwischen Faszination und Abneigung hin- und hergerissen. Hier ist wieder das typische Bad Boy-Syndrom vorzufinden. Das Böse zieht uns Frauen magisch an und wir glauben doch irgendwie alle, dass wir diejenige sind, die den Bad Boy zähmen kann.

In der deutschen Ausgabe besitzt das Buch 608 Seiten und zählt damit schon zu den dickeren Schinken, auch wenn ein paar Seiten weniger auch nicht geschadet hätten. James verstrickt sich ein wenig in Wiederholungen, die Handlung dreht sich oft im Kreis, aber bei einem Erotikroman kommt es ja wahrscheinlich auch weniger auf die Handlung an. Das Ende kam dann dennoch etwas abrupt, in den letzten 20 Seiten kommt nochmal eine – wenn auch nicht unerwartete – Wendung, die die Weichen für die Fortsetzung stellt. In dem nächsten Band wird man womöglich mehr über Christian erfahren – seine Vergangenheit und den Grund seiner sexuellen Neigungen – denn er ist in Geheimes Verlangen doch noch recht undurchsichtig gebleiben.
Vielleicht stellt er sich am Ende doch noch als Vampir heraus ;-).

Um ehrlich zu sein, kann ich den Hype um die Trilogie nicht ganz verstehen – sie ist nichts bahnbrechend Neues ist. Womöglich rührt der Erfolg daher, dass James es versteht die geheimen Wünsche und Lüste der Frauen in Form von Christian Grey zu verkörpern und ihnen die Chance gibt ihr „geheimes Verlangen“ auf diese Weise auszuleben.

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Shades of Grey – Geheimes Verlangen ist ein ganz netter Liebesroman mit einer ordentlichen Portion Erotik, der gut unterhält. Ich würde ihn jetzt nicht als absolutes Must-Read bezeichnen, aber wer auf der Suche nach einer Ablenkung vom Alltag ist und sich in sexuelle Fantasien flüchten will, dem ist der Roman durchaus zu empfehlen. Daher bekommt Shades of Grey – Geheimes Verlangen von mir drei Bananen und noch eine halbe/angebissene Banane, weil die Story im Nordwesten der USA (unter anderem in Seattle,
meiner zweiten Heimat <3 ) spielt.


Weitere Bücher der Reihe:

  
©Goldmann
Trailer, Cover und Inhaltsangabe siehe

Das offizielle Blog zu "Shades of Grey"

- Sarah

2 Kommentare:

  1. Huhuuuu,

    ich muss ja mal kurz anmerken, dass ich euren Header totaaaaal lustig/schön finde! Wirklich sehr kreativ!

    Von "Shades of Grey" habe ich bisher nur die Leseprobe gelesen und ich muss sagen: Das hat mir gereicht :D Diese Hauptfigur (keine Ahnung wie die Dame heißt) kam so dümmlich und naiv rüber. Die hat mich genervt :D

    Also ich stimme zu: Den Hype kann ich auch nicht verstehen.

    Liebe Grüße und ich freue mich schon mehr von euch zu lesen ;)

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    1. Hallo :-)!

      Schön, dass dir der Header gefällt, wir sind auch ganz stolz darauf ;-).

      Anastasia heißt die naive und oft auch sehr dümmliche Dame und ich muss dir sagen, dass sie sich im Laufe des Buches leider auch nicht verbessert... Da schimmert die Fanfiction zu "Twilight" *cough*Bella*cough* doch ziemlich durch. Ich finde "Shades of Grey" auch eher durchschnittlich, aber wem's gefällt :-).

      Wir freuen uns schon, bald wieder von dir zu lesen!

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