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Sonntag, 16. September 2012

Ⓡⓔⓐⓓ John Green-Das Schicksal ist ein mieser Verräter (The Fault in Our Stars)

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„Krebsbücher sind doof“, sagt die 16-jährige Hazel, die selbst Krebs hat. Sie will auf gar keinen Fall bemitleidet werden und kann mit Selbsthilfegruppen nichts anfangen. Bis sie in einer Gruppe auf den intelligenten, gut aussehenden und umwerfend schlagfertigen Gus trifft. Der geht offensiv mit seiner Krankheit um. Hazel und Gus diskutieren Bücher, hören Musik, sehen Filme und verlieben sich ineinander - trotz ihrer Handicaps und Unerfahrenheit. Gus macht Hazels großen Traum wahr: Gemeinsam fliegen sie nach Amsterdam, um dort Peter Van Houten zu treffen, den Autor von Hazels absolutem Lieblingsbuch. (Hanser Verlag)

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Was bleibt noch groß zu sagen, über dieses Buch, das mittlerweile einen Hype ausgelöst hat (was man schon daran sieht, dass es auf anderen Blogs durchgehend positivste Bewertungen bekommt) und von dem ich, als ich es kaufte, irgendwie dachte es sei mein kleiner Geheimtipp. In einer viel zitierten Stelle heißt es, dass es Bücher gibt, die man mit allen anderen teilen muss. Doch viel besser fand ich die Zeilen danach, in denen Hazel ihr Lieblingsbuch (das Buch im Buch, um das es teilweise in der Handlung geht) beschriebt: "And then there are books like An Imperial Affliction, which you can't tell people about, books so special and rare and yours that advertising your affection feels like a betrayal." [S.33] Diesen Satz könnte ich genauso über The Fault in Our Stars sagen, als ein Buch, das ich am liebsten heiraten würde. Der Titel ist eine Anlehnung an Shakespeares Julius Caesar: "The fault, my dear Brutus, lies not in our stars, but in ourselves" Und klar römische Adlige können das leicht sagen (John Green bei der Lesung in Berlin), so wie sie nun einmal vom Schicksal bevorzugt sind. Doch was ist mit den Leuten, die keinen Einfuss auf die Umstände in ihrem Leben haben, wie die beiden Protagonisten in diesem Buch. Ein Widerspruch wie es scheint und wie John Green ihn auch darstellen wollte. Aber trotzdem bin ich der Meinung, dass wir am Ende wieder dafür verantwortlich sind, wie wir mit unserem Leben und Schicksal umgehen, welche Entscheidungen wir treffen, welche Freundschaften wir schließen und brechen, und welche Menschen wir näher an uns heran lassen. So heißt es weiter, dass Menschen wie besessen davon sind etwas in der Welt zu hinterlassen, dass sie nicht realisieren dass es meist Narben sind. Und dennoch lieben die Menschen, bei denen sie hinterlassen wurden, diejenigen dadurch nicht weniger, und es ist auch nicht der Schmerz an den sie sich erinnern, sondern die Person, in ihren Stärken und Schwächen.

Beim Thema Krebs kann ich dennoch nicht ausfhören darüber nachzudenken, wie ungerecht es ist, dass manchen mehr Lebenszeit verwährt bleibt, auch wenn sie ihr bestes Leben heute leben (Motivationsspruch von Hazels Selbsthilfegruppe), und am Ende das Schicksal dennoch wieder und wieder ein mieser Verräter ist. Ich bewundere dieses Buch für seine Ehrlichkeit über die Krankheit und für die Gedankenanstöße, die es mir beschert hat.

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"Some infinities are bigger than other infinities."[S.260]


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Auch wenn die Handlung an sich etwas klischeehaft erscheint, so steckt sie voller Überraschungen und tiefen Gedanken. John Greens Worte sind ehrlich und nah. Definitv nicht nur ein Buch für Jugendliche. Mit einer unglaublichen Art gleichzeitig zum Lachen und zum Weinen zu bewegen. Lesen, lesen, lesen!!!







Verlag: Hanser
Originaltitel: The Fault in Our Stars
Übersetzung: Sophie Zeitz
Gebundene Ausgabe, 288 Seiten
empfohlen ab 13 Jahren
ISBN 978-3-446-24009-4

-Anne


Samstag, 15. September 2012

Hi John Green, how are you?



Ich glaube das letzte Mal, dass mir so die Hände gezittert haben, weil ich kurz davor stand jemanden zu treffen, ist ewig her. Die Anne bei meiner der Prüfung vor zwei Wochen muss ich die Ruhe in Person gewesen sein, im Vergleich zu der Anne die letzten Dienstag in einer Schlange stand und nur noch wenige Schritte von John Green entfernt war.
Ich glaube es erübrigt sich zu sagen, dass ich als ich am Ziel war nur noch halb intelligente Sätze von mir gegeben habe. Und das nachdem ich mir zuvor so den Kopf zerbrochen hab, wie ich einen Eindruck hinterlassen kann. Ich glaube es war mir bis zu diesem Moment als ich Schulmädchen-nervös vor ihm stand, nicht bewusst wie sehr er einen Eindruck bei mir in den letzten Monaten hinterlassen hat. Seine Bücher, die ich in der wenigen lernfreien Zeit gelesen habe, die Zitate, die mir immernoch im Kopf herumschwirren. Es fühlt sich an, als kenne ich die Person, die meine Lieblingszeilen geschrieben hat, während sie nicht einmal weiß, dass es mich gibt oder wie sehr diese Zeilen mich beeindruckt haben. Und dann plötzlich konnte ich John Green live sehen, so surreal und so fantastisch, und fühlte mich wie bei einem Popkonzert, nur mit Büchern. (Ist das die erwachsene Art von Fan sein?)

Die Lesung an sich verlief wie im Flug, viel zu gebannt hang ich an den gesprochenen Sätze und den beantworteten Fragen. Es ging um sein neues Buch "Das Schicksal ist ein mieser Verräter", das von zwei Jugendlichen handelt, die trotz angesichts ihrer Krebserkrankung ihre ihr Leben leben. In meinen Worten klingt das schon irgendwie theatralisch-kitschig und wie ein Selbstmotivationsbuch für Krebspatienten. Doch das ist es eigentlich ganz und gar nicht die Stimmung des Buchs, in dem die Protagonistin Hazel Grace selber sagt: "Krebsbücher sind doof". So betonte auch John Green mehrmals, dass es ihn störe, dass Krebs immer zu einer Schlacht gemacht, die man heroisch kämpfen muss, und das diejenigen, die es nicht schaffen, Verlierer seien. Doch das stimmt nicht, man wird nicht die Krankheit und dadurch weniger menschlich, sondern hat immernoch Träume, Wünsche und das Verlangen nach Zuneigung, aber auch Ängsten und Schwächen, die man gesellschaftlich gesehen in einer Schlacht gegen Krebs nicht gebrauchen kann. Die aber trotzdem da sind, und gerade wenn man dazu steht, man wahren Mut bewiesen hat. Ich denke diese Sichtweise in der Lesung hat mich am meisten beeindruckt, neben Themen wie Inspiration zu dem Buch und Trennung von Fiktion und dem Leben wirklicher Menschen, die beim Leser mehr und mehr verschmelzen.

Für mich war es ein wirklich toller Abend, in dem ein etwas gejetlagter John Green mir zeigen konnte, dass er wunderbare Texte verfassen kann und gleichzeitig ein ganz normaler, freundlicher Typ ist. Vielen Dank!

-Anne


Freitag, 7. September 2012

John Green Lesetour

John Green (ja genau, mein derzeit allerliebster Lieblingsautor) machte nächste Woche einen kurzen Abstecher über den großen Teich um sein neues Buch "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" vorzustellen. In vier Städten wird er Halt machen:
  • Berlin 11.09.
  • Hamburg 12.09.
  • Frankfurt am Main 13.09
  • München 14.09.
Ich fahre auf jeden Dienstag nach Berlin dafür und bin schon sehr gespannt zu erleben wie er so in echt ist. Immerhin war er meine Haupt-Procrastination-Quelle in der letzten Zeit, sowohl mit seinen Büchern, als auch mit dem YouTube Channel Vlogbrothers, den er mit seinem Bruder Hank betreibt. Dort werden wichtige aktuelle Themen diskutiert und gleichzeitig über die lustigen Aspekte des Lebens gelacht, alles auf sehr humorvolle und in meinen Augen sehr ehrliche Art. Schaut einfach mal vorbei.

Mehr Information zur Tour findet ihr auf der Seite vom Hanser Verlag. Und ich kann nur empfehlen: hingehen, hingehen und hingehen.

-Anne

P.S. DFTBA (Don't forget to be awesome)