Freitag, 4. Januar 2013

Ⓡⓔⓐⓓ "Das göttliche Mädchen" von Aimée Carter

Das erste Buch, das ich euch in diesem Jahr vorstellen möchte, ist Das göttliche Mädchen von Aimée Carter. Die Rezension zum zweiten Band Die unsterbliche Braut folgt in den nächsten Tagen.

Originaltitel: The Goddess Test
Übersetzerin: Freya GehrkeErscheinungsdatum: Mai 2012
Band : 1 von 3
Seiten: 298 Seiten
Design: Broschiert
ISBN: 978-3862783267




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He held up the deck of cards. “Shall we? I heard the sixth time is the charm.” 
I rolled my eyes. “Maybe you'll win when hell freezes over.”
He raised an eyebrow. “That could easily be arranged.”
(Henry und Kate, S. 258)

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Du kannst das Leben deiner Mutter retten wenn du als Wintermädchen bestehst!
Sie sind nach Eden gekommen, weil es der Wunsch ihrer sterbenskranken Mutter ist. Hier lernt Kate den attraktiven und stillen Henry kennen. Seit der ersten Begegnung fühlt sie sich auf unerklärliche Weise zu ihm hingezogen. Er sieht so gut aus und scheint gleichzeitig so... unendlich traurig zu sein.

Bald erfährt Kate, warum: Er ist Hades, der Gott der Unterwelt! Und er macht ihr ein unglaubliches Angebot: Er wird ihre Mutter heilen, wenn Kate sieben Prüfungen besteht und sein geliebtes Wintermädchen wird. Aber ob ihre Seele für ein Winterleben stark genug ist? Bisher haben alle ihr Scheitern mit dem Tod bezahlt.

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Der Klappentext von Das göttliche Mädchen hört sich schon einmal vielversprechend an. Griechische Mythologie — vor allem der Persephone-Mythos —, sieben Prüfungen und Hades, der Gott der Unterwelt, als männlicher Protagonist und dazu noch dieses wunderschöne Cover — da kann doch nicht mehr viel schief gehen, oder? Ich bin mit hohen Erwartungen an dieses Buch herangegangen, vielleicht zu hoch. Leider konnte mich die Umsetzung von dieser vielversprechenden Geschichte nicht überzeugen. Aimée Carters Stil ist angemessen für ein Jugendbuch, recht einfach und durchaus humorvoll, aber auch leider nicht wirklich herausstechend. Aber sie ist ja noch eine sehr junge Autorin und Potenzial ist auf jeden Fall da.

Gestört haben mich vor allem die beiden Protagonisten. Mit Kate konnte ich mich anfangs nur schwer anfreunden, sie kam ziemlich distanziert und kühl herüber, zwar kann ich verstehen, dass sie Probleme hat sich Menschen zu nähern, nachdem sie sich jahrelang nur um ihre krebskranke Mutter gekümmert hat und die Zeit, die ihr noch bleibt mit ihrer Mutter verbringen möchte, aber ich hatte Probleme Zugang zu ihr zu finden. Außerdem ist sie ziemlich naiv, zum Beispiel als sie ihrer Mitschülerin Ava über den Fluss (obwohl sie Angst vor Wasser hat und nicht schwimmen kann) nach Eden Manor folgt. Auf der einen Seite fand ich es sehr mutig, als sie Ava aus dem Fluss gezogen hat, auf der anderen Seite konnte ich nicht verstehen warum sie sozusagen die Hälfte ihres Lebens Henry — einem vollkommenen Fremden — versprochen hat, damit er ein Mädchen rettet, das sie kaum kennt und ihr einen gemeinen Streich gespielt hat. Auch als Kate nach Eden Manor gezogen ist, um die sieben Tests zu bestehen, fand ich sie oft äußerst selbstgerecht, stur und manchmal sogar ein bisschen nervig.

Henry (Hades) hatte ich mir auch anders vorgestellt, vom Herrscher der Unterwelt hatte ich irgendwie mehr erwartet, einen coolen und mächtigen Gott, stattdessen ist Henry einfach ein sehr einsamer Junge, der sich nach Liebe sehnt, aber seine Gefühle kaum zeigt und so die meiste Zeit des Romans sehr undurchsichtig bleibt. Deshalb fand ich es auch schwieriger eine emotionale Bindung zu ihm aufzubauen, wie zu anderen literarischen Helden. Die Beziehung von Kate und Henry hat sich langsam und glaubhaft entwickelt. Es ist nicht diese typische Liebe auf den ersten Blick und bloß sexuelle Anziehung sondern entwickelt sich erst mit der Zeit, wenn beide sich besser kennen und schätzen lernen. Henry und Kate passen sehr gut zusammen, beide sind einsam und sehnen sich nach Liebe — Henry, der von seiner Frau Persephone verlassen worden ist weil sie seine Liebe nie erwidern konnte und Kate, die außer ihrer sterbenden Mutter vollkommen alleine ist. Die Liebesgeschichte ist auf alle Fälle das Highlight des Romans. 

Die Handlung hatte ich mir etwas ereignisreicher vorgestellt, die sieben Prüfungen klangen spannend, entpuppten sich letztendlich jedoch als enttäuschend. Die Prüfungen sollen Kates Charakter testen, ob sie eine würdige Herrscherin der Unterwelt sein kann und die Unsterblichkeit verdient. Jedoch bekommt der Leser selten mit, wenn Kate getestet wird und erfährt erst am Ende, worum es sich bei diesen Prüfungen wirklich handelt. Die meiste Zeit spielt die Handlung auf Eden Manor, Henrys Anwesen, und beschreibt den Alltag und die Entwicklung von Henry und Kates Beziehung. Sehr interessant fand ich hingegen die griechischen Götter und die moderne Umsetzung ihrer Rollen.

Das göttliche Mädchen ist der erste Teil einer Trilogie, der zweite Band Die unsterbliche Braut ist bereits auf Deutsch erschienen und der letzte Teil The Goddess Inheritance erscheint am 19. Februar auf Englisch. Jedoch hat Das göttliche Mädchen ein abgeschlossenes Ende und kann somit auch ruhig ohne die Fortsetzungen gelesen werden.

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Das göttliche Mädchen ist eine ganz nette Adaption des Persephone-Mythos, die die griechische Mythologie neu für sich erfindet. Die Geschicht hatte viel Potenzial, jedoch ist es der Autorin leider nicht gelungen dies vollends auszuschöpfen. Eine schöne Liebesgeschichte und leichte Unterhaltung, wenn man nicht mit zu hohen Erwartungen herangeht.


Weitere Bücher der Reihe:

Band 2

1.5                                                     2.5
                           Novelle                                          Vorgeschichte

  © Mira Taschenbuch im Cora Verlag
Cover und Inhaltsangabe siehe

- Sarah

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